
Am 18. September 2025 erschien der Side-Scrolling-Shooter des Entwicklers Hungry Pixel und Publishers Selecta Play, das dich in den Wahnsinn treiben wird. In meiner Review erzähle ich dir mehr.
Es geht um verwunschene Tavernen
Netherworld ist eine halluzinogene und bizarre Reise in ein unterirdisches Reich, in dem die Realität traumhaften Regeln unterliegt. Du schlüpfst in die Rolle eines anonymen Protagonisten, der von persönlichen Misserfolgen niedergedrückt wird und sich in einer Welt voller grotesker Kreaturen und dekadenter Orte wiederfindet. Es geht um verwunschene Tavernen, Dörfer am Rande des Absurden und Figuren mit symbolträchtigen Namen: vom „König der Blutegel“ über den „Kult der Spritze“ bis hin zu kleineren Wesen, die einem Katalog surrealer Alpträume entsprungen zu sein scheinen. Die bewusst unzusammenhängende und bruchstückhafte Erzählung wechselt zwischen komischen Momenten und bittereren Reflexionen und schafft so ein Kunstwerk, das Nonsens und Melancholie vereint.
Erkundung dekadenter Umgebungen
Unter der bizarren Oberfläche entpuppt sich Netherworld als Side-Scrolling-Shooter mit starken narrativen Komponenten. Das Gameplay dreht sich um rasante Schießereien und Duelle gegen unwahrscheinliche Gegner, die zwischen Groteskem und Karikatur angesiedelt sind, wird aber durch Nebenhandlungen bereichert, die von der Erkundung dekadenter Umgebungen bis zur Interaktion mit extravaganten NPCs reichen. Der Fortschritt basiert auf freischaltbaren Upgrades, immer unwahrscheinlicheren Waffen, die es auszuprobieren gilt, und einem Rhythmus, der chaotische Momente mit nachdenklichen abwechselt. Das Überraschendste daran ist genau das: Inmitten all dieses Wahnsinns gelingt es dem Spiel, eine grundlegende Stimmigkeit zu bewahren, die dem Fortschritt einen Sinn gibt und Erzählung und Action in Einklang bringt.Grafik und Sound:
Technisch gesehen setzt Netherworld sicherlich nicht auf Realismus oder spektakuläre Grafiken: Es handelt sich um eine Produktion, die vollständig auf einer schmutzigen, bewusst verstörenden Pixelkunst basiert, die zum wichtigsten Mittel des künstlerischen Ausdrucks wird. Die Farben sind düster, gesättigt, mit Paletten, die an die eher undergroundigen 16-Bit-Produktionen erinnern, während die bewusst groben Animationen das Gefühl verstärken, sich in einem feindlichen und deformierten Universum zu befinden. Der elektronische und dissonante Soundtrack passt perfekt zur Atmosphäre und trägt dazu bei, ein Erlebnis zu schaffen, das nicht mit technischer Leistungsfähigkeit, sondern mit einer einzigartigen visuellen und akustischen Identität beeindrucken will. Gerade in diesem Kontrast zwischen technologischer Einfachheit und künstlerischer Kraft liegt der Reiz des Titels.
Trailer: