Am 22. Mai 2025 erschien das Rätselspiel des Entwicklers und Publishers Happy Broccoli Games, das am 27. November 2025 auch für iOS und Android erscheint. In meiner Review erzähle ich dir etwas über das Spiel.
Der neue Teil bewahrt die Seele
Duck Detective: The Ghost of Glamping ist ein kleines narratives Juwel, das erneut mit Charme, intelligentem Humor und einem unerwarteten Herz unter der komischen Fassade seines unwahrscheinlichen Stars überrascht: Eugene McQuacklin, eine melancholische Detektivente, geschieden und geplagt von einer ebenso tragischen wie komischen Brotabhängigkeit. Der neue Teil bewahrt die Seele seines Vorgängers The Secret Salami, erweitert ihn jedoch um eine reifere Sichtweise, einen pointierten Schreibstil und ein überraschendes Stilbewusstsein. Das Abenteuer ist kurz, etwa zwei bis drei Stunden, aber jede Minute ist präzise und bewusst aufgebaut. Die Spielstruktur bietet erneut die perfekte Mischung aus klassischer Ermittlung und sprachlichen Rätseln: Man sammelt Hinweise, spricht mit Verdächtigen, beobachtet Objekte und gelangt zu brillanten Schlussfolgerungen, indem man Lücken mit den richtigen Worten füllt. Diese einfache, scheinbar spielerische Mechanik erweist sich einmal mehr als eine frische und authentische Art, das Detektivgenre zu erleben, ohne es mit komplexen Systemen oder Zwängen zu überfrachten.
Neuer Partner sorgt für frische Dynamik
Der Kontext des heimgesuchten Campingplatzes verleiht der Formel eine reizvolle Note. Es handelt sich nicht um einen Horrorfilm, sondern um eine schwarze Komödie, in der die vermeintlichen Geister vor allem Metaphern sind: Mehr als Geister quälen den Protagonisten seine Reue, seine Einsamkeit und das ständige Hintergrundrauschen seines gescheiterten Liebeslebens. Dennoch gibt sich das Stück niemals der Traurigkeit hin; es spielt mit dem melancholischen Ton, streichelt ihn, erkennt ihn an, findet aber immer das Lachen, den absurden Moment, den scharfen Witz, der die Spannung elegant auflöst. Der neue Partner an der Seite des Detektiv-Entchens ist ein gelungener Einfall: Er sorgt für frische Dynamik und spritzige Dialoge und zwingt McQuacklin, sich nicht nur mit den Ermittlungen auseinanderzusetzen, sondern auch mit seiner eigenen Unfähigkeit, sich zu öffnen und wirklich zusammenzuarbeiten. Die Beziehung zwischen den beiden wird fast zum emotionalen Rückgrat des Erlebnisses, einem Wachstumsprozess, der als lustiger animierter Buddy-Krimi getarnt ist. Was den Spielspaß angeht, bleibt das Erlebnis bewusst zurückhaltend und zugänglich. Es gibt keine Sackgassen, man kommt nie wirklich nicht weiter, und das Spiel setzt mehr auf den Spaß an der Ermittlung als auf die reine Herausforderung. Das ist eine bewusste Entscheidung, und wer knifflige Rätsel oder komplexe Handlungen sucht, könnte sich mehr Tiefe wünschen. Aber für diejenigen, die kompakte Erzählungen, Intelligenz, Tempo und unvergessliche Charaktere schätzen, funktioniert diese Formel weiterhin einwandfrei.Grafik und Sound:
Aus optischer Sicht bleibt das Spiel dem visuellen Stil treu, der die Serie geprägt hat: stilisierte Modelle, bewusst einfache Animationen, sanfte Farbpaletten und eine Regie, die Atmosphäre gegenüber technischen Details den Vorzug gibt. Die Synchronisation hingegen überrascht noch mehr: Jede Figur ist vollständig synchronisiert, mit brillanten Darstellungen, die perfekt auf den britischen Humor und den besonderen Ton der Erzählung abgestimmt sind. Auch der Soundtrack überzeugt und passt sehr gut zum Spiel und dessen schwarzem Humor.
Trailer:
