Sanatorium: A Mental Asylum Simulator

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Am 06. November 2025 erschien die Simulation des Entwicklers Zeitglas und Publishers Shoreline Games, das dich aus spielerischer als auch aus moralischer Sicht herausfordert. In meiner Review erzähle ich dir mehr.

Story und Handlung:

Sanatorium: A Mental Asylum Simulator spielt in den 1920er Jahren und fühlt sich an, du begibst dich undercover in eine Anstalt, um die Wahrheit über deine lange verschollene Tante Patty herauszufinden. Das Spiel wird als kartengestütztes Abenteuer am Arbeitsplatz beschrieben, was an sich schon ein reizvolles Konzept für ein Spiel ist. Es ist ein Titel, der dich sowohl aus spielerischer als auch aus moralischer Sicht herausfordert. Ethische Dilemmata kollidieren mit einem anhaltenden Rätsel um die wahre Natur der Anstalt, das zu einem Schwerpunkt des Spiels wird. Zwischen dieser fortlaufenden Geschichte, in den Momenten, die den Großteil des Spiels ausmachen, findest du dich wieder, wie du mit Patienten in Kontakt trittst, die ihre eigenen Geschichten zu erzählen haben. Der Kern des Spiels, die hervorragende historische Kulisse und das einzigartige kartengestützte Fortschrittssystem machen einen großen Teil dessen aus, was Sanatorium: A Mental Asylum Simulator so fesselnd macht.

Manchmal fühlte ich mich selbst wie ein Patient

Sanatorium: A Mental Asylum Simulator erinnert mit seinen scharfen, kantigen Linien und der klassischen Architektur an den Art-déco-Stil. Dieser Stil kommt in Spielen nicht allzu oft vor, was ihn wirklich einzigartig macht. In vielerlei Hinsicht erinnert es an klassische Point-and-Click-Adventure-Spiele, bei denen man mit einem Mausklick zwischen 2D-Umgebungen hin- und herspringt. Das Castle Woods Sanatorium birgt viele Geheimnisse und finstere Gänge. Während man nachts die feuchten Hallen erkundet und versucht, keinen Verdacht zu erregen, offenbart die Anstalt immer mehr von ihrer dunklen Seite. Es besteht aus vier Bezirken, und um in den nächsten zu gelangen, muss man seine Arbeit gut machen. Eine Arbeit, in der man keine Erfahrung hat, da man nur ein Außenstehender ist, der versucht herauszufinden, was mit seiner Tante Patty passiert ist. Manchmal fühlte ich mich selbst wie ein Patient in Castle Woods, da man oft das Gefühl hat, dass die Wände immer näher kommen. Diese dunkle, bedrückende Aura des Untergangs spiegelt sich in der Musik und den Charakteren wider. In Sanatorium: A Mental Asylum Simulator begegnet man einer Vielzahl ungewöhnlicher Charaktere. Von einem scheinbar unzuverlässigen Chefarzt über einen verärgerten Pfleger bis hin zu einem neugierigen Torwächter, haben alle ihre eigenen kleinen, lustigen Macken. Dies wird durch die pointierten Dialoge noch verstärkt, die jeden einzelnen auf seine eigene schrullige, witzige Art zum Leben erwecken.

Es fühlt sich kein Patient gleich an

In Sanatorium: A Mental Asylum Simulator dreht sich alles darum, dass du verstehst, was deine Patienten brauchen, und gleichzeitig clever genug bist, um nicht entdeckt zu werden. Dazu musst du deine Patienten richtig diagnostizieren und dabei eine ungewöhnliche Form der medizinischen Pseudowissenschaft namens Phrenologie anwenden. Denn wenn du nicht weißt, was ihnen fehlt, kannst du sie auch nicht behandeln und wenn du sie nicht behandeln kannst, landest du selbst in der Anstalt. Wenn du mit den einzelnen Patienten sprichst, wirst du feststellen, dass ihre Persönlichkeiten sehr unterschiedlich sind. Einige von ihnen sind bspw. Gesellschaftsmenschen, andere wiederum sind Veteranen, die mit Kriegstraumata zu kämpfen haben. Eine Sache, die das Spiel brillant macht, ist seine Untersuchung, wie stigmatisiert psychische Gesundheit damals war und wie dies sogar bis heute fortbesteht. Bei der Vielzahl der Symptome und Krankheiten fühlt sich kein Patient jemals wirklich gleich an. Um das Problem eines Patienten zu diagnostizieren, musst du zunächst herausfinden, was jedes Symptom benötigt. Dazu sprichst du mit dem Patienten und ordnest seine Symptome einem bestimmten Bereich der Phrenologie-Tabelle zu. Du kannst auch Tests in Form von Karten verwenden, mit denen du weitere Symptome aufdecken kannst. Sobald der Patient in Behandlung ist, kannst du die entsprechenden Karten verwenden, um seine Krankheit zu bekämpfen. Die Art und Weise, wie das Spiel diese Momente behandelt, gefällt mir besonders gut. Du musst die Behandlung tatsächlich unterschreiben, indem du mit der Maus schreibst. Außerdem musst du sie abstempeln, wenn du sie entlassen möchtest. Beide Aktivitäten sind unglaublich befriedigend. Sobald man sich in das Spiel eingefunden hat, macht es einfach Spaß, diese alltäglichen Handlungen auszuführen.

Trailer:

 


Fazit

Sanatorium: A Mental Asylum Simulator ist ein einzigartiger, fesselnder kleiner Indie-Titel, der sich mit der dunklen, manchmal stigmatisierten Welt der psychischen Gesundheit auseinandersetzt. Das geschieht auf eine reizende Art und Weise, die eindeutig von einem Team mit viel Respekt und Feingefühl geschaffen wurde. Die schrulligen Mitarbeiter der Anstalt sind voller Charme, und die Patienten sind ebenso liebenswert. Das Spiel hat zwar mit einigen unglücklichen Designentscheidungen und einigen ungewöhnlichen Fehlern in den Menüs zu kämpfen, ist aber insgesamt einen Versuch wert.


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