
Am 23. April 2025 erschien das Spin-Off des Entwicklers und Publishers Alawar, bei dem du wieder für das Ministerium unterwegs bist. In meiner Review erzähle ich dir mehr zum Spiel.
Story und Handlung:
Der Protagonist dieser Geschichte, Winston Smith, wurde vom Ministerium eingestellt, um die Rolle des Kontrolleurs an Bord des Determination Bringer zu übernehmen, dem Zug, auf den die Eisenbahnen des Großen Staates so stolz sind. Wie alle neuen Mitarbeiter des Ministeriums wurde auch Winston ein Medikament verabreicht, das ihn Tag und Nacht wach hält, damit er stets bereit ist, über die Sicherheit der Bürger des Großen Staates zu wachen. Deine Aufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass alle Passagiere über gültige Dokumente verfügen, und sich um ihr Wohlergehen während der Reise zu kümmern. Sobald du den Zug betrittst, überprüfst du, ob die Informationen des Ministeriums und die Angaben auf den Fahrkarten übereinstimmen, und kümmerst dich um ihre Bedürfnisse. Aber das ist noch nicht alles, denn laut Ministerium kann jeder ein subversives Mitglied sein, das die Ordnung und Stabilität der glorreichen Nation, in der er lebt, untergräbt. Deshalb muss auch sichergestellt werden, dass alle bemerkenswerten Details dem Ministerium gemeldet werden, und gegebenenfalls müssen auch Beweise gesammelt werden, falls jemand gegen eine der von der Regierung auferlegten Richtlinien verstößt. Die Geschichte beginnt im Wagen Nr. 7, wo man einen müden Schaffner ablöst und am ersten Arbeitstag von einem Schaffner aus einem anderen Wagen mit bewegter Vergangenheit unterstützt wird. Das Ganze geschieht unter dem wachsamen Auge eines autoritären und eifrigen Zugbegleiters.

Für das Ministerium
Wie in den vorherigen Kapiteln besteht deine Aufgabe in Beholder: Conductor darin, ahnungslose Bürger auszuspionieren, zu registrieren und zu melden, diesmal an Bord eines Zuges. In diesem Kapitel kannst du nämlich durch das Guckloch des Abteils spionieren, um zu sehen, was die Passagiere im Waggon tun. Da es deine Aufgabe ist, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, musst du außerdem das Gepäck der Passagiere ohne deren Wissen durchsuchen. Sobald ein Passagier das Abteil verlässt, um auf die Toilette zu gehen, zu rauchen oder im Speisewagen zu essen, schleichst du dich ins Abteil, öffnest den Koffer und suchst nach Beweisen und Hinweisen. Das muss natürlich unbemerkt geschehen, denn du willst nicht, dass ehrliche Bürger denken, ihre Regierung würde sie ausspionieren. In akribischer Weise musst du den Koffer öffnen, alle persönlichen Gegenstände auf die Sitze legen und sie schließlich in derselben Reihenfolge, in der sie entnommen wurden, wieder in den Koffer zurücklegen. Wenn du die Reihenfolge verwechselst oder etwas stiehlst, verlierst du Reputationspunkte. Wie in den vorherigen Kapiteln stehen dir auch hier Reputationspunkte und Geld zur Verfügung. Mit den Reputationspunkten kannst du Waren auf dem legalen Markt kaufen, mit dem Geld hingegen auf dem Schwarzmarkt. Auf dem Schwarzmarkt kannst du verbotene oder seltene Waren erwerben, um die Bedürfnisse einiger Passagiere zu befriedigen. Oder in manchen Fällen auch deine eigenen.Grafik und Sound:
Die Formel von Beholder: Conductor funktioniert, das Spiel fesselt einen für eine ganze Weile an den Bildschirm, auch wenn es unter einer übermäßigen Anzahl von Dialogzeilen leidet. Die Grafik ist minimalistisch und wirkt im Vergleich zum ersten Kapitel deutlich pixelig. Die Atmosphäre ist gut umgesetzt, man spürt sehr gut die Stimmung der Angst und des Misstrauens, die den Zug und das ganze Land durchzieht. Schließlich spürt man die Anspannung und die Eile des Protagonisten, wenn er die persönlichen Gegenstände der Passagiere durchsucht, was auch durch die spannungsgeladene Musik unterstützt wird. Hervorragende Umsetzung, auch wenn das Gameplay auf Dauer etwas repetitiv ist.

Trailer:





