Drywall Eating Simulator

PC, Shadow PC

Am 11. Dezember 2025 erschien die Simulation des Entwicklers und Publishers Peripheral Playbox, bei dem du ein stressvolles Leben erlebst, voller Satire. In meiner Review erzähle ich dir mehr.

Story und Handlung:

In Drywall Eating Simulator spielst du einen namenlosen Büroangestellten, der sich durch die erstickende Monotonie des Unternehmensalltags kämpft. Das Spiel versetzt dich in Umgebungen, die dir schmerzlich vertraut sind: sterile Büros, in denen Neonröhren summen, beengte Wohnungen, deren Wände sich immer näher zu kommen scheinen, Verkaufsräume, die mit sinnlosem Konsumzeug vollgestopft sind, und sogar prätentiöse Kunstgalerien, die vor Ironie nur so triefen. Jede Interaktion mit NPCs, sei es ein Manager, der hohle Motivationssprüche von sich gibt, oder ein Kollege, der sich in seelenzerstörenden Small Talk ergeht, lässt deinen Stresspegel steigen. Das Wändeessen wird zu einer Metapher für Flucht, für Selbstzerstörung, für das verzweifelte Bedürfnis, sich Raum in einer Welt zu schaffen, die nicht aufhört, Druck auszuüben. Es ist Satire in ihrer schärfsten Form, und das Spiel lässt dich das nie vergessen. Die Physik ist überraschend robust, sodass Stücke der Trockenbauwand auf befriedigende Weise abbrechen und zu Boden fallen, während man sich Tunnel durch die Umgebung bahnt. Es ist absurd, aber auch zutiefst befriedigend, wie das Zerplatzen von Luftpolsterfolie auf Steroiden.

Seine Ecken und Kanten sind Teil seiner Persönlichkeit

Was dieses Spiel über ein skurriles Konzept hinaushebt, ist seine Erzählstimme. Durch Dialogschnipsel und umgebungsbezogene Erzählungen verspottet es die Hektik der Arbeitswelt, die Besessenheit von KPIs und die hohlen Rituale des modernen Arbeitslebens. Es ist lustig, aber auch unangenehm, weil es wahr ist. Die Absurdität, Wände zu essen, wird zum Spiegel der Absurdität der Systeme, in denen wir leben. Mit einer Spielzeit von etwa ein bis zwei Stunden ist Drywall Eating Simulator kurz – aber das ist eine Stärke, keine Schwäche. Es vermittelt seine Botschaft, lässt dich in seinem Chaos schwelgen und verabschiedet sich, bevor der Witz langweilig wird. Die Wiederspielbarkeit ist begrenzt, aber das Erlebnis ist so einzigartig, dass es dir noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt. Technisch läuft das Spiel auf PCs der Mittelklasse flüssig. Es gibt gelegentlich Kameraprobleme und Physik-Pannen, aber diese wirken eher wie charmante Eigenheiten als wie Dealbreaker. Seine Ecken und Kanten sind Teil seiner Persönlichkeit.

Grafik und Sound:

Das Stressmanagementsystem sorgt für zusätzliche Spannung. Man kann zwar versuchen, höflich zu bleiben, aber die Dialoge sind absichtlich nervtötend und sollen einen aus der Fassung bringen. Irgendwann rastet man aus. Es ist ein cleverer Kreislauf: Man erträgt den sozialen Druck und gibt sich dann der Zerstörung hin. Die Grafik des Spiels ist minimalistisch, aber zweckmäßig. Die Büros sind bis zur Parodie steril, die Wohnungen wirken klaustrophobisch und die Verkaufsräume sind mit bedeutungslosen Gegenständen vollgestopft. Die Beleuchtung ist grell, die Farbpalette gedämpft, alles trägt dazu bei, dass man sich gefangen fühlt. Wenn man schließlich anfängt, Wände einzureißen, ist der Kontrast befreiend. Es ist ein kleines Detail, aber die Art und Weise, wie Staubpartikel nach einem Biss in der Luft hängen bleiben, verstärkt das Gefühl von Chaos und Befreiung. Der Sound ist das, was Drywall Eating Simulator wirklich auszeichnet. Das Knirschen der Trockenbauwand ist grotesk und doch befriedigend, und es wird von subtilen Umgebungsgeräuschen begleitet, die die Spannung erhöhen – summende Lampen, entfernte Gespräche, das Brummen einer Klimaanlage. Während man isst, verstummen diese Geräusche und werden durch den ursprünglichen Rhythmus der Zerstörung ersetzt. Das hat etwas seltsam Meditatives.

Trailer:

 


Fazit

Drywall Eating Simulator ist seltsam, wunderbar und unerwartet tiefgründig. Es ist ein Spiel, das dich zum Lachen bringt, zum Nachdenken anregt und dir erlaubt, die Mauern deines eigenen Stresses zu durchbrechen, zumindest virtuell. Es ist nicht jedermanns Sache, aber wenn du Indie-Kuriositäten und scharfe Satire schätzt, ist es ein Erlebnis, das du nicht vergessen wirst.


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