
Am 10. Dezember 2025 erschien das Survival-Horrorspiel des Entwicklers Katanalevy und Publishers Oro Interactive, das dich durch verschiedene Welten reisen lässt. In meiner Review erzähle ich dir mehr.
Story und Handlung:
Du spielst einen namenlosen Typen, dessen Bruder auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Als du in seiner Wohnung ankommst und seine Hinweise auf ein Geschenk durchsuchst, das er dir hinterlassen hat, findest du ein GHL-Band. Im Gegensatz zu einem VHS-Band kannst du mit dem GHL-Band (auch Ghoul genannt) in die Bänder selbst eintauchen. Natürlich machst du dich auf die Suche nach deinem Bruder und findest dabei noch viel mehr heraus. Der Mechanismus ist einfach, aber faszinierend: Jedes Band eröffnet eine neue Realität, und innerhalb dieser Realität kann man weitere Bänder finden, die man kombinieren kann, um die nächste Kassette zu erstellen. Es handelt sich um eine Struktur, die Rätsel, Erkundung und Erzählung miteinander verbindet. Es gibt Kampf- und Heilungsgegenstände, die dir helfen können. Zusätzlich zu den typischen Munitionsgegenständen kannst du Nummernschilder und leere GHL-Kassetten finden. Diese kannst du dann kombinieren, um einen Gegenstand zu erhalten. Die Zahlen sind nicht zufällig, beispielsweise liefert die Zahl 42 immer eine Heilungskassette.

Die Videokassette ist das Medium
Zu den verstörendsten Bildern gehört die Flesh Gun, eine Pistole, die buchstäblich aus Fleisch und Knochen besteht. Ihre groteske Ästhetik ist kein Zufall, sondern eine klare Hommage an David Cronenbergs Film Videodrome, in dem die Grenze zwischen Fleisch und Technologie in einem Albtraum aus Mutationen und lebenden Medien verschwindet. Genau wie im Film untersucht Dead Format diese beunruhigende Verschmelzung von Körper und Maschine, von Realität und Darstellung, nur dass hier nicht das Fernsehen, sondern die Videokassette das Medium ist. Es ist ein starkes Symbol: Dead Format will nicht nur mit Schreckmomenten und Monstern hinter jeder Ecke erschrecken, auch wenn es nie an Spannung mangelt, sondern mit Ideen, mit dem Körper und mit der visuellen Vorstellungswelt des analogen Kinos verstören. Es gibt keine Erfolge für Dead Format, aber das könnte sich irgendwann ändern. Ich vermute, dass es dank eines Gegenstands, den der Spieler am Ende erhält, vielleicht ein geheimes Ende gibt. Es kann sein, dass man sich in einigen Abschnitten über die Aggressivität der Stalker ärgert oder nicht weiterkommt. Ein Tipp ist, dass die KI nicht besonders intelligent ist, da man sich manchmal auch ohne sich unter Tischen zu verstecken gut tarnen kann. Ich habe Dead Format in etwas mehr als sechs Stunden durchgespielt.Grafik und Sound:
Optisch hatte ich einen weiteren Horrorfilm erwartet, der die Vintage-Kassettenästhetik als Vorwand nutzt, um die Grafik zu vernachlässigen, aber ich bin angenehm überrascht. Alles sieht gut gemacht aus, mit klaren Texturen, und die Beleuchtung ist in jedem Bereich hervorragend. Ohne zu viel zu verraten, hat mir das Design der einzelnen Bereiche sehr gut gefallen und wie sie in Bezug auf Bereichsgestaltung, Farbfilter und sogar Spezialeffekte, wie VHS-Linien, zu den entsprechenden Videokassetten passten. Sogar die Monster und Waffen passen zu den Kassetten, die alle unterschiedliche Designs haben. Die Fleischpistole ist auch eines meiner persönlichen Lieblingswaffendesigns. All das fügt sich zu unglaublich immersiven Levels zusammen, in denen man sich wirklich wie in der Welt der Kassette fühlt und ihr ausgeliefert ist. Kleinere Details, die mir besonders gut gefallen, sind beispielsweise die Soundeffekte, wenn man das Spiel speichert, Gegenstände aufhebt oder kombiniert, da sie stark an die früheren Silent Hill- oder Resident Evil-Reihen erinnern. Die eigentlichen „Filme“ selbst sind gleichermaßen kitschig und kreativ, was gut zu den Kassetten im Vintage-Stil passt. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die verschiedenen Portale, aus denen später ein Feind hervorkommt, meiner Meinung nach die hervorragende Spannung, die Dead Format erzeugt, etwas ruinieren. Ich finde es viel gruseliger zu wissen, dass er ständig herumschleicht, als zu wissen, dass er jederzeit aus fast jeder Wand hervorspringen kann.

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