Pharaonic (PC)

Falls du dich je gefragt hast, wie Dark Souls im alten Ägypten und in 2,5D aussähe, dann ist Pharaonic die Antwort. Ähnlich wie Dark Souls ist es kein Spiel für Ungeduldige und schon gar nicht für diejenigen unter euch, die in Rage ihr teures Gaming-Equipment zerlegen. Es kommt auf genaues Timing und Präzision an. Wenn du es versäumst, wiederkehrende Muster im Verhalten des Feindes zu bemerken, ist dies der beste Wege für einen schnellen Tod. Pharaonic nimmt dem Spieler Unachtsamkeit nicht ganz so übel wie Dark Souls, aber es erfordert ein ähnliches Maß an Geduld und belohnt Sorgfalt und Genauigkeit. Kurz gesagt: Pharaonic ist ein riesiger Spaß, wenn du der Richtige für das Spiel bist.

Es war einmal vor langer Zeit im Alten Ägypten …

Die Story ist nicht unbedingt originell, aber unterhaltsam und stimmig. Kurz gesagt geht es um die Reinkarnation des Roten Pharao, der immer schon irgendwie ein Arschloch gewesen ist. Du übernimmst die Rolle eines Sklaven (oder einer Sklavin), der (oder die) auserwählt wurde, die verlorene Harmonie in der Welt wieder herzustellen. Zugegeben, die Story hört sich ziemlich abgedroschen an, aber durch die tolle Synchronisation und die witzigen Animationen ist die Handlung trotzdem eine runde Sache. Ich jedenfalls hatte bis zum Ende meinen Spaß.

Das Gameplay ist erstaunlich komplex für einen Seitwärts-Scroller. Man läuft durch 2.5D-Welt, geht durch Türen, öffnet Truhen, deckt sich mit Rüstung und Waffen ein, während man sich durch den Level schlägt und auf Boss-Charaktere trifft. Dann vernichtet man Gegner (oder geht selbst drauf), während man immer weiter sein Ziel verfolgt. Gelegentlich führt die Aktion auf der Map nach „oben“ oder nach„unten“, wodurch ein dreidimensionaler Effekt entsteht. Das Feature ist zwar an sich keine große Sache, aber die Welt wirkt dadurch lebendiger, die Level erscheinen „tiefer“ als sie wirklich sind. Ähnlich zu dem bereits erwähnten Dark Souls verwendet man Gegenangriffe, Parieren, Ausweichmanöver, Blockmanöver, leichte und schwere Attacken. Das Parieren erfordert exaktes Timing und variiert je nach Gegner. Manche Attacken können nicht pariert werden und manchen Angriffen kann man nicht ausweichen. Welche das sind, musst du selbst herausfinden. Zum Glück gibt es eine ordentliche Anzahl an Save Points, unendlich Leben, und es kostet nicht viel, zu sterben, vorausgesetzt du kehrst zu der Stelle zurück, an der du gestorben bist und sammelst deine „Erinnerungen“ ein, die beim Tod der Spielerfigur abgeworfen werden.

Der Schatz des Pharaos

Zusätzlich zu Waffen und Rüstungen kannst du Ringe und andere magische Gegenstände einsammeln, die eine Auswirkung auf verschiedene Grundwerte haben. Es gibt Upgrades für die Gesundheit, das Durchhaltevermögen (was durchaus nützlich ist, denn so ziemlich alles außer der Bewegung selbst kostet Durchhaltevermögen), für stärkere Angriffe und vieles mehr. Die Upgrades sind einfallsreich im ägyptischen Stil gehalten. Außerdem sind alle Upgrades an deinem Charakter sichtbar, was eine schöne Sache ist, da das Aussehen deines Charakters sich ändert, während du stärker wirst. Die seltenen Juwelen zu finden, ist eine Herausforderung, aber die Anstrengung zahlt sich immer aus, besonders wenn du sie an NPCs verkaufst, um mehr Upgrades und Waffen zu erhalten. Oft können die Juwelen auch für Training ausgegeben werden, was dich in die Lage versetzt, schwerere Waffen und Rüstungen zu tragen, oder schwere Waffen mit weniger Verlust an Durchhaltevermögen zu führen. Es gibt viel zu tun in dem Spiel und viel zu entdecken, was eine tolle Sache ist für dieses Genre.

Die Gegner sind abwechslungsreich und sehen phantastisch aus. Sie halten dich mit einer großen Bandbreite an Fähigkeiten und Angriffen auf Trab. Gerade wenn du denkst, du hast den Gegner routiniert im Griff, stellt Pharaonic alles auf den Kopf und dein Charakter hat das Nachsehen. Ich habe einen Abschnitt über 15 Minuten gespielt, habe dieselben zwei Typen mehr als einmal umgelegt, bin dann doch wieder gestorben, habe mit dem Mini-Boss gekämpft und es ging wieder von vorne los. Ich wollte die zwei Kerle fertig machen wie zuvor, als der Eine mich mit einer Attacke angreift, die er während der ganzen Zeit noch nie angewendet hat. Diese Art von Überraschung ist zwar simpel, aber sie macht das Spiel aufregend, selbst wenn man einfachste Gegner bekämpft. Riesige Reptilien, Freaks mit abgezogener Haut, schamanengleiche Magier, Speerkämpfer mit ihren Langstreckenwaffen, riesige Amazonen mit gigantischen Sensen … das Spiel überrascht dich immer wieder in den 7-12 Stunden Spielzeit.

Die Klänge des Niltals

Der Sound in Pharaonic ist äußerst gelungen. Schwerter klirren auf Metallschilden, ein Schwerthieb in den Unterleib hört sich satt und lebensecht an, die Schreie der Sterbenden sind markdurchdringend und authentisch. Die Musik ist ausgezeichnet. Sie zieht dramatisch an, wenn es hart auf hart kommt und löst sich in entspannten Klängen auf, sobald du die Welt erforschst. Der Soundtrack ist im besten Sinne eingängig, dabei unaufdringlich und ein Ohrenschmaus, auch wenn du gerade nur in Menüs unterwegs bist und an Rüstungswerten herumschraubst. Die Rollen sind gut besetzt, auch wenn der ein oder andere vulgäre Spruch unangemessen für das alte Ägypten erscheint. Aber das schmälert den allgemeinen Spielspaß nicht wirklich.


Fazit

Pharaonic ist ein schwieriges Spiel, das den geduldigen und beharrlichen Spieler mit Sinn fürs Detail belohnt. Wenn du Spiele wie Bloodborne oder die Dark Souls Serie magst, wirst du dieses Game lieben. Es ist dabei vielschichtiger als es zunächst den Anschein hat. Zusätzlich zu seinem soliden Kampfsystem, das viel Abwechslung bietet, überzeugt Pharaonic mit einem bluttriefenden Cartoon-Stil. Wenn du eine Herausforderung suchst oder ein Masochist bist, der gerade Pause von Dark Souls III macht und ein bisschen gequält werden will, dann liegst du hier goldrichtig. (Review von Jake Ellis)


Kommentare:
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2016-07-18 08:09:14... - constantine

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