Kingdom Come: Deliverance II - Brushes with Death

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Am 15. Mai 2025 erschien das erste DLC zum Hauptspiel Kingdom Come: Deliverance II, bei dem du einem geheimnisvollen Künstler dabei hilfst, seine rätselhafte Vergangenheit aufzudecken. In meiner Review erfährst du mehr.

Hier findest du die Review zum Hauptspiel und hier die Review zum zweiten DLC.

Story und Handlung:

Das Abenteuer des DLC Brushes with Death  beginnt nicht sehr historisch, sondern mit einer Nachricht auf dem Titelbildschirm des Spiels, in der du aufgefordert wirst, dich in die Region Trosky zu begeben, das erste große Gebiet der mittelalterlichen offenen Welt von Kingdom Come Deliverance 2. Auf deiner Karte siehst du dann einen roten, mit Lorbeer gekrönten Schädel, der dir den Weg weist. Vor Ort startet eine Zwischensequenz, in der ein älterer Mann an einen Baum gefesselt ist und gerade mit einem solchen Schädel spricht. Diese zufällige Begegnung wird jedoch von wilden Wölfen unterbrochen. Mit zwei Schwertschlägen wird die Bedrohung beseitigt, und du kannst dich mit dem Mann unterhalten, der sich als Maler namens Votya herausstellt. Dieser erklärt dir, wie er hierhergekommen ist, nachdem er von zwei Räubern seiner wertvollen Pinsel beraubt wurde. Als guter Christ kommt Henry ihm zu Hilfe, merkt jedoch schnell, dass der Schein trügt und dieser seltsame Charakter eine Menge Teufeleien für den Helden bereithält. Denn Votya wird dich nämlich mit verschiedenen Aufgaben zum Wohle seiner Kunst beauftragen, und im Laufe der Zeit wirst du mehr über seine bewegte Vergangenheit erfahren, die offensichtlich von nicht ganz so katholischen Kräften beeinflusst wurde. Auch wenn Warhorse Studios wieder einmal mit einer hochwertigen Geschichte aufwartet, lässt die Umsetzung in diesem Fall doch sehr zu wünschen übrig. Die meisten Quests lassen sich mehr oder weniger auf mittelalterliche Fedex-Quests reduzieren. „Hol mir Pinsel“, „Such mir einen besonderen Ort, an dem ich Inspiration finden kann, indem du mit dieser alten Frau sprichst“, „Ich brauche ein ganz besonderes Ei für die Pigmente meiner Farbe“, „Ich brauche einen Trank gegen meine seltsamen Migräneanfälle“ sind nur einige Beispiele für die Missionen, die Votya im Laufe der Handlung an dich vergibt. So lernt Henry das Land kennen, und die Erweiterung nutzt alle Elemente, die das Gameplay von Kingdom Come Deliverance 2 ausmachen. Das Spiel bietet also eine ziemlich großzügige Zusammenfassung dessen, was Kingdom Come Deliverance 2 ausmacht ... nur ohne die Einbindung des Spielers.

Du kannst nun dein Schild dekorieren

Im Gegensatz zur Haupthandlung des Spiels, in der Henry – manchmal gegen seinen Willen – eine Hauptrolle spielt, wird er in Brushes with Death zum einfachen Handlanger eines alten Malers degradiert, der offensichtlich nicht ganz bei Sinnen ist. Abgesehen von einigen Momenten, die zugegebenermaßen recht unterhaltsam und komisch sind, gibt es nichts, was den Spieler wirklich motiviert, dieser Geschichte zu folgen, die sich ausschließlich um diesen neuen, ziemlich egozentrischen Charakter dreht, dessen Vergangenheit zwar faszinierend ist, aber vielleicht nicht so sehr. Neben einer neuen, originellen Handlung muss ein kostenpflichtiger DLC neue Mechaniken oder Inhalte bieten, um den Spieler stärker zu motivieren. In diesem Fall kann Brushes with Death in dieser Hinsicht noch recht enttäuschend sein. Was neue Funktionen angeht, muss man sich nämlich damit begnügen, dass man seinen Schild dekorieren kann. Zwar stehen zahlreiche Anpassungsoptionen zur Verfügung, von denen sich neue freischalten lassen, wenn man die meisten Quests des DLCs abschließt, doch leider haben diese keinen anderen Nutzen als rein kosmetischer Natur. Schlimmer noch, die Sache ist ziemlich begrenzt, da man das Ergebnis weder sehen kann, wenn man ihn zur Verteidigung trägt, noch wenn man ohne Third-Person-Ansicht herumläuft. Was die Ausrüstung angeht, bietet der erste kostenpflichtige DLC von Kingdom Come Deliverance 2 natürlich neue Rüstungen und Waffen, die im Laufe der Geschichte gesammelt werden können. Allerdings könnten Spieler, die das Basisspiel bereits durchgespielt haben, auch hier enttäuscht sein. In meinem Spiel trug Henry bereits das Beste, was es auf allen Ebenen zu haben gab. Daher hatten die meisten Belohnungen für das Abschließen der zahlreichen Quests mehr oder weniger nur kosmetischen Wert, um die Garderobe zu diversifizieren, waren aber statistisch gesehen schlechter als das, was ich bereits hatte. 

Trailer:

 


Fazit

Kingdom Come: Deliverance II - Brushes with Death, der erste große DLC für Kingdom Come Deliverance 2, kann leider eindeutig nicht mit dem Basisspiel mithalten. Auch wenn die Handlung einige gute Momente bereithält und die Qualität des Skripts von Warhorse Studios deutlich wird, verfehlt sie doch weitgehend das Ziel, den Spieler effektiv in das Geschehen einzubeziehen. Langweilige mittelalterliche Fedex-Quests, eine Geschichte, die sich ausschließlich um eine ansonsten völlig nebensächliche Figur dreht, neue, völlig überflüssige exklusive Mechaniken und enttäuschende Belohnungen – all das ergibt ein Bild, das sich trotz des recht fairen Preises von 5,99 Euro nur sehr schwer verkaufen lassen dürfte.


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